SOZIALE UND ÖKOLOGISCHE VERANTWORTUNG

Nachhaltige Ausrichtung

der digitalen Transformation

Im eigenen Rahmen und als idealer Digitalisierungspartner engagiert sich die A1 Telekom Austria Group für nachhaltige Fortschritte in den Bereichen Wirtschaft, Umwelt und Soziales.

Die digitale Transformation in der Industrie 4.0 eröffnet nahezu allen Wirtschafts- sektoren eine Fülle völlig neuartiger, smarter Geschäftsmodelle und damit auch große ökonomische Chancen bzw. Entwicklungsmöglichkeiten. Ebenso wichtig ist sie aber auch auf sozialer und ökologischer Ebene: Man denke nur an chan- cengleichen Zugang zu Information, Bildung und Wissen oder das Potenzial zur Schonung physischer Ressourcen durch die Digitalisierung. Ihrem Leitmotiv „Em- powering digital life“ entsprechend hat sich die A1 Telekom Austria Group daher längst vom reinen Bereitsteller von Infrastruktur, Konnektivität und Bandbreite zum Wegbereiter und -begleiter der Digitalisierung gewandelt.


Damit die Chancen und Potenziale der Digitalisierung möglichst allen in der Ge- sellschaft offenstehen, fördert sie parallel dazu auch gezielt die kompetente und sichere Nutzung digitaler Medien. Darüber hinaus gestaltet die A1 Telekom Aus- tria Group den Ausbau, den Betrieb und die Instandhaltung ihrer Infrastruktur so- wie deren Abbau so nachhaltig wie möglich. Die Unternehmensgruppe trägt dazu bei, das Potenzial von IKT zur Eindämmung des Klimawandels zu nutzen: Laut ei- ner Studie der „Global e-Sustainability Initiative“ 1) kann der Einsatz von IKT die weltweiten CO₂-Emissionen bis 2030 um 20 % reduzieren.


Systematisches Management der Nachhaltigkeitsagenda

Bei der A1 Telekom Austria Group ist seit 2010 ein konzernweites, integriertes Nachhaltigkeitsmanagement implementiert. Aus einer Wesentlichkeitsanalyse (siehe „Vision und Strategie“) wurde die gruppenweite Nachhaltigkeitsstrategie abgeleitet. Die Koordination und Steuerung der Nachhaltigkeitsinitiativen liegt in der Verantwortung der Abteilung Corporate Sustainability. Diese ist als Teil des Be- reichs Group Communications & Sustainability direkt dem CEO Thomas Arnoldner unterstellt und koordiniert die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie mit den Verantwortlichen in den Ländern.


A1 Internet für Alle fördert „digitale Fitness“ und Chancengleichheit

Ein zunehmender Digitalisierungsgrad ist laut Studien wie dem Global Informati- on Technology Report 2016 von Strategy& mit einem höheren Bruttoinlandspro- dukt, einer niedrigeren Arbeitslosenquote und verstärkter Innovationstätigkeit verbunden. Vor diesem Hintergrund kommt der „digitalen Fitness“ auf gesell- schaftlicher und individueller Ebene ein zentraler Stellenwert zu.


Daher fördert die A1 Telekom Austria Group mit der gruppenweiten Initiative „A1 Internet für Alle“ im Rahmen kostenloser Workshops gezielt die Entwicklung jener Kenntnisse und Fähigkeiten, die für eine chancengleiche Nutzung der Potenziale der Digitalisierung wesentlich sind. Bereits im Jahr 2011 wurde in Österreich die erste Medienkompetenz-Initiative dieser Art gegründet und seitdem in vergleich- baren Projekten und Initiativen in den Ländern der Unternehmensgruppe ausgerollt.


Die A1 Telekom Austria Group hatte sich zum Ziel gesetzt, bis 2018 150.000 Be- sucherInnen in unterschiedlichen Workshops für Kinder, Jugendliche, Erwachse- ne und SeniorInnen zu schulen. Bei der Zielgruppe Kinder und Jugendliche steht im Fokus, dass diese bereits früh lernen, die digitale Welt zu gestalten und nicht nur zu konsumieren. Zum Teil werden diese Workshop-Inhalte auch PädagogIn- nen als Schulungsmaterialien zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der Initiative in Österreich können sich Eltern an Informationsabenden darüber informieren, wel- che Nutzungsgewohnheiten Kinder im Netz haben und wie man sie vor potenziell damit verbundenen Gefahren schützen kann. Bei Schulungen für SeniorInnen wird darauf fokussiert, Eintrittsbarrieren zu senken und die Experimentierfreude zu wecken. Aufeinander aufbauende Kurse, Praxisbeispiele für den digitalen All- tag und Tipps für den richtigen Umgang mit den digitalen Medien bringen den SeniorInnen das Internet näher. Sicherheitsaspekte sind Bestandteil sämtlicher Workshops für alle Zielgruppen. Bis Ende 2018 konnten über 180.000 Teilnah- men an Medienkompetenz-Schulungen gezählt werden, womit die entsprechen- de Zielsetzung übererreicht wurde.


Laut der 2018 erfolgten wissenschaftlichen Evaluierung durch das NPO-Institut der Wirtschaftsuniversität Wien trägt A1 in Österreich wesentlich dazu bei, die „digitale Kluft“ zu schließen.


Produkte mit sozialem Mehrwert

Nicht zuletzt auch sozial schwachen Menschen oder körperlich beeinträchtigten Personen kann die Digitalisierung den Alltag erleichtern. Neue Informations– und Kommunikationstechnologien vermögen z. B. Blinde oder hochgradig Sehbeein- trächtigte auch ohne Einsatz von Brailleschrift ins allgemeine Bildungsgeschehen zu integrieren. A1 in Kroatien bietet sehbeeinträchtigten Menschen zudem Mobil- telefone mit größerem Display oder einfacherer Menüführung an. Für gehörlose Menschen wiederum sind SMS und Chat-Nachrichten von Nutzen. Die weißrussi- sche Tochtergesellschaft offeriert daher einen günstigen Spezialtarif für Men- schen mit beeinträchtigtem Hörvermögen.


In einer Gesellschaft, deren Menschen immer älter werden, spielt Gesundheit na- turgemäß eine wesentliche Rolle. E-Health-Lösungen sind in vielen Bereichen die Zukunft des Gesundheitssystems. Schon jetzt ermöglicht A1 in Österreich ein „Datennetz der Medizin“ und stellt die Infrastruktur für weite Teile des österreichi- schen e-card Systems zur Verfügung. Das Datennetz der Medizin verbindet Ärzt- Innen, Krankenhäuser, Labors und andere Institutionen des Gesundheitswesens untereinander. Das multimediale Krankenbett, auch „E-Care Terminal“ genannt, bringt Abwechslung ans Krankenbett, macht den Spitalalltag um einige Services reicher und unterstützt die Arbeitsabläufe des Pflegepersonals.


Positives Potenzial der Digitalisierung

beim Umweltschutz

In einer diesbezüglichen Studie 2) verweist die Global e-Sustainability Initiative darauf, dass Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) das Potenzial haben, wirtschaftliches Wachstum von der Zunahme der weltweiten Emissionen zu entkoppeln. CO₂-Emissionen entstehen bei Telekommunikationsunternehmen durch Fuhrpark, Beheizung oder Klimatisierung, insbesondere aber durch den Strombedarf der Netze. Die A1 Telekom Austria Group hat sich in diesem Zusam- menhang zum Ziel gesetzt, bis 2020 die CO₂-Emissionen um 25 % zu senken. 3)


Damit die im Zuge der Digitalisierung dynamisch zunehmenden Datenvolumina nicht im gleichen Ausmaß auch ein Mehr an Energiebedarf und CO₂ bedeuten, sind Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz (siehe „Technologie und Innovation“) notwendig. Darüber hinaus ist die A1 Telekom Austria Group bestrebt, ihren Strombedarf so nachhaltig wie möglich zu decken. Dies geschieht durch die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Quellen wie Sonne, Wasser oder Wind:

62 % des Strombedarfs der A1 Telekom Austria Group wurden 2018 aus erneuer- baren Energiequellen bezogen. Die A1 Telekom Austria Group betreibt zudem zwei eigene große Photovoltaikparks – seit 2013 in Aflenz (Österreich) mit einer jährlich produzierten Strommenge von mehr als 252.000 kWh und seit 2016 in Weißruss- land mit einer jährlichen Stromproduktion von rund 27 Millionen kWh.


Die MitarbeiterInnen der A1 Telekom Austria Group legten 2018 mit rund

5.100 Fahrzeugen rund 105 Millionen Kilometer zurück – hauptsächlich für die Instandhaltung sowie für den Ausbau der Netze, Qualitätssicherung und Service- leistungen für die KundInnen. Hier ist der Anspruch derselbe wie beim Strom: möglichst hohe Effizienz. In einem ersten Schritt werden gefahrene Kilometer verringert. Dazu dienen innovative Logistikkonzepte und Videokonferenzen sowie digitale Lösungen zur Zusammenarbeit (siehe „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“). Der zweite Schritt besteht im Einsatz nachhaltiger Antriebsmodelle wie Erdgas-, Hybrid- oder Elektrofahrzeuge. Dem Ziel, von 2012 bis 2020 25 %

der CO₂-Emissionen einzusparen, konnte die A1 Telekom Austria Group —

unter Berücksichtigung der Effekte zwischenzeitlich erfolgter Akquisitionen — aktuell nicht näher kommen (2018: +11 %).


Digitalisierung dient auch der Schonung interner Ressourcen

Die A1 Telekom Austria Group hatte sich eine Reduktion des Papierverbrauchs

um 10 % von 2016 bis 2018 zum Ziel gesetzt. Die Digitalisierung interner Arbeits- prozesse hat dabei einen hohen Stellenwert. So werden beispielsweise im Field Service neben digitalen Fahrtenbüchern Pläne und Montageaufträge vermehrt digital verarbeitet. Das spart alleine in Österreich rund 100.000 Blatt Papier pro Jahr ein. Zusätzlich zur Digitalisierung interner Arbeitsprozesse und der Anschaf- fung von Follow-me-Druckern schärfen interne Kampagnen das Umweltbewusst- sein der MitarbeiterInnen und binden sie aktiv in Umweltmaßnahmen ein. Das Ziel, 10 % des Papierverbrauchs einzusparen, konnte mit einer Reduktion um

46 % deutlich übererreicht werden.


Mit ihrem Handyrecycling leistet die A1 Telekom Austria Group ebenfalls einen Beitrag zur Ressourcenschonung – auch wenn sie selbst kein Hersteller von mobilen Endgeräten ist. Die meisten ihrer Tochtergesellschaften bieten, teils schon seit 2004, ihren KundInnen die Möglichkeit, Altgeräte kostenlos zurückzu- geben. 70 bis 80 % der Inhaltsstoffe dieser Altgeräte können von spezialisierten Verwertern, an die sie weitergereicht werden, recycelt und erneut als Rohstoff eingesetzt werden. In Österreich beispielweise kommen die Erlöse aus dem Handyrecycling zu 100 % Klimaschutzprojekten zugute. Alleine im Jahr 2018 konnten gruppenweit 80.000 Endgeräte einem fachgerechten Recycling zuge- führt werden. Ergänzend dazu werden in einigen Tochtergesellschaften auch zurückgewonnene funktionsfähige und dem aktuellen technischen Stand ent- sprechende Geräte – nach Löschung aller Daten, gründlicher Prüfung auf technische Funktionalität und Reinigung – wieder eingesetzt.


Qualität, Sicherheit und ökologischer Mehrwert

Mit Housing Services übernimmt die A1 Telekom Austria Group den Betrieb und

die Wartung des IT-Equipments von KundInnen. Die Qualität und Standards ihrer Rechenzentren gewährleisten hierbei größtmögliche Sicherheit. Ähnlich verhält es sich beim Hosting, wo die Serverinfrastruktur in ein Rechenzentrum ausgelagert wird. Durch die Auslagerung der Infrastruktur wird Strom effizienter genutzt und

die CO₂-Emissionen werden auf ein Minimum reduziert. Auch integrierte Kommuni- kationslösungen wie Video Conferencing oder Chats machen die Kommunikation mit KundInnen und Partnern effizienter und umweltfreundlicher. Darüber hinaus betreibt A1 in Österreich ihr Netz zu 100 % CO₂-neutral und reduziert damit nicht nur die unternehmenseigenen CO₂-Emissionen, sondern auch jene der KundInnen. Auch Services wie jene der Konzerngesellschaft A1 Digital (siehe „Technologie und Innovation“) tragen dazu bei, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.

1) GeSi, SMARTer2030 (2015)

DIGITALE TRANSFORMATION & SOZIALE NACHHALTIGKEIT

„A1 Internet für Alle“ hilft unterschiedlichen Ziel- gruppen wie Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und SeniorInnen, aktiv und zum persönlichen Nut- zen an der digitalen Transformation teilzunehmen, die immer mehr wirtschaftliche und gesellschaftli- che Bereiche erfasst. Als neuesten Meilenstein dieser gruppenweiten Initiative startete die maze- donische Tochtergesellschaft im Februar 2018 eine Medienkompetenz-Initiative für Kinder mit dem Ziel, diesen einen sicheren Umgang mit dem Internet näherzubringen und sie über mögliche Gefahren in sozialen Netzwerken aufzuklären. Die Workshops wurden zweisprachig – in mazedoni- scher und albanischer Sprache – durchgeführt.

Zertifizierte Umwelt-

managementsysteme

Österreich

EMAS (seit 2013)

ISO 50001 für Energiemanagement

(seit 2008)

ISO 14001 für Umweltmanagement

(seit 2004)

Slowenien

EMAS (seit 2014)

ISO 14001 (seit 2009)

Republik Serbien

ISO 14001 (seit 2015)

Republik Mazedonien

ISO 14001 (seit 2016)

2) GeSi, SMARTer2030 (2015).

3) Basis: 2012.

HIGHLIGHT-PROJEKT UMWELT

2018 erweiterte die österreichische Tochtergesellschaft ihre Photovoltaik- anlagen im A1 Technologiezentrum Wien Arsenal. Auf rund 516 m2 wur- den weitere 312 Solarmodule mon- tiert. Die produzierte Strommenge wird u. a. für den Betrieb des Rechen- zentrums und der zentralen Vermitt- lungstechnik für Fest- und Mobilnetz verwendet. Im Höchstbetrieb wird mit einer Leistung von rund 94 kWp ge- rechnet. Als jährlich produzierte Strommenge werden etwa 90.000 kWh erwartet – das entspricht dem Strombedarf von rund 25 Einfamilien- häusern. Die Erweiterung der Anlage wurde zum Teil aus den Erlösen der Handyrecycling-Initiative finanziert.

Photovoltaik am

Wiener Arsenal

Nachhaltige Ziele 2016–2018

Die A1 Telekom Austria Group hatte sich im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie in vier Handlungsfeldern (siehe „Vision und Strategie“) nachhaltige Ziele gesetzt, deren Erreichung nachfolgend dargestellt ist. Neue Ziele für den Zeitraum 2019 bis 2021 werden im Laufe des Geschäftsjahres 2019 auf der Website A1.group veröffentlicht.

Technologie & Innovation

2016–2018

LTE-Netzabdeckung von 80 % in der A1 Telekom Austria Group (erreicht)

Abdeckung von rund 60 % der österreichischen Haushalte mit einer Bandbreite von mindestens 40 Mbit/s mit reiner Festnetzinfrastruktur (erreicht)

Identifikation und Förderung marktfähiger Innovationen z. B. über Start-up-Initiativen (erreicht)

Umwelt

2016–20184)

Reduktion des Strombedarfs pro Terabyte

an transportiertem Datenvolumen um 30 % (erreicht)

Erreichen einer konstanten Recyclingquote von 70 % (nicht erreicht)

Reduktion des eigenen Papierverbrauchs

um 10 % (erreicht)

MitarbeiterInnen

2016–2018

38 % Frauen in Führungspositionen

(nicht erreicht)

Verankerung flexibler Arbeitsmöglichkeiten (erreicht)

Schaffen von Rahmenbedingungen zur Förderung von ständigem Lernen (erreicht)

Gesellschaft

2016–2018

150.000 Teilnahmen an Schulungen zur Förderung der Medienkompetenz (erreicht)5)

Förderung sozialer Projekte angepasst an lokale Bedürfnisse (erreicht)

4) Basis: 2015.

5) Kumulierter Wert seit 2011.